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Ausprobiert: Die neuen Netto Expresskassen

Etwa seit dem Sommer 2017 führt der Netto Marken-Discount in Form eines Pilotprojektes den testweisen Einsatz von Expresskassen durch. Hier können Kunden selbständig ihre Produkte scannen und bargeldlos bezahlen. Das wollte ich jetzt natürlich auch mal ausprobieren.

Beim Möbel-Giganten IKEA kennt man sie ja schon lange. Die Selbstbedienungskassen. Der Kunde scannt und bezahlt selbständig alle seine Artikel. Aber auch Bauhaus, Real und Kaufland setzen diese schon vereinzelt ein.

Marken-Discounter Netto bietet diesen Service aktuell in folgenden Städten an:

  • 10627 Berlin, Wilmersdorfer Str. 46
  • 22417 Hamburg, Anita-Sellenschloh-Ring 1
  • 46045 Oberhausen, Marktstr. 52
  • 49080 Osnabrück, Weidenstr. 20
  • 51103 Köln, Buchforststr. 1-15
  • 80333 München, Augustenstr. 75
  • 91052 Erlangen, Stubenlohstr. 1
  • 93047 Regensburg, Arnulfsplatz 4a

Bei IKEA nutze ich in der Regel jedes Mal die Expresskassen. Dort hat jeder Artikel einen Barcode, der sich schnell und einfach abscannen lässt. Ob das bei Lebensmittel und unverpackter Ware wie Obst, Gemüse und Backwaren genauso schnell einfach funktioniert, bezweifelte ich anfangs. Inzwischen habe ich jedoch zwei Test-Einkäufe mit den Netto Expresskassen gemacht. Beide male, war ich zufrieden und wurde grundsätzlich positiv überrascht.

Die Netto Expresskassen im Live-Test

Zu Anfang wird man von einem übersichtlichen Startbildschirm begrüßt. Man wird aufgefordert den ersten Artikel zu scannen oder man hat die Auswahl für Obst, Gemüse, Backwaren, Pflanzen oder einer manuellen Eingabe. Bei dem Bildschirm handelt es sich um einen Touchscreen. Daher geht die Bedingung einfach und problemlos.

Ich scannte meinen ersten Artikel, eine PET-Getränkeflasche. Hier wurde ich anschließend gefragt, ob es sich um eine einzelne Flasche oder ein Gebinde handelt. Einfach ausgewählt und die nächsten Artikel gescannt.

Dann kam ich zu meinen Artikeln wie Obst, Gemüse und Backwaren. Nachdem man diese Kategorien gewählt hatte, bekam man eine bebilderte Übersicht der entsprechenden Artikel.  Die Auswahl geht hier also ebenfalls so schnell und problemlos wie an den Obst-Waagen, wie man sie in der Regel in Supermärkten findet. Die Waage ist hier, genau wie an den Kassen, welche mit Personal besetzt sind, in der Scanner-Einheit verbaut.

Wenn man dann zum Bezahl-Vorgang wechseln will, wird man nochmals gefragt, ob man sicher alle Artikel, Coupons und vor allem Leergutbons erfasst hat. Diese kann man wie jeden anderen Artikel erfassen.

Als nächsten wird man natürlich, genauso wie vom Kassenpersonal, nach der Deutschlandcard gefragt. Hier ist zu beachten, dass man wohl die physische Karte bei sich tragen muss. Karten-Wallets wie Stocard wo man seine Kundenkarten einfach und bequem auf Smartphone/Smartwatch nutzt, werden bedauerlicherweise nicht erfasst.

Stocard - Kundenkarten Wallet
Stocard - Kundenkarten Wallet
Entwickler: Stocard
Preis: Kostenlos
‎Stocard - Kundenkarten Wallet
‎Stocard - Kundenkarten Wallet
Entwickler: Stocard GmbH
Preis: Kostenlos

Das liegt daran, dass hier ein Laserscanner verbaut ist. Dieser führt zu einer exzellenten Scanproduktivität, vor allem wenn der Artikel beziehungsweise Barcode bewegt wird. Allerdings kann dieser keine Barcodes von Displays erfassen. Hierfür ist ein „ImagerScanner“ notwendig, welcher nicht mit einem Laser arbeitet, sondern den Barcode praktisch fotografiert und entschlüsselt. Hier müsste Netto wohl noch nachrüsten und um einen Handscanner ergänzen. Dieser wäre wohl auch bei großen und sperrigen Artikeln hilfreich, wie bei Möbel oder größere Elektrogeräte.

Dann kommen wir zum endgültigen Check-out. Es werden nochmals alle erfassten Artikel zu Kontrolle aufgelistet. Falls man einen Artikel vergessen hat, kann dieser jetzt noch erfasst werden.
Jetzt kann man auch noch am Programm „Deutschland rundet auf“ teilnehmen. Was bei Barzahlung vielleicht als Vorteil zu sehen ist und zu viel Kleingeld zu vermeiden, bleibt es bei der hier fälligen bargeldlosen Zahlung aber lediglich bei der „Guten Tat“.
Also wie erwähnt, die Bezahlung erfolgt bargeldlos. Im Gegensatz zu der Expresskassen bei real oder anderen Anbietern ist es hier nicht möglich mit Bargeld zu bezahlen. Folgende Zahlungsmöglichkeiten werden geboten.

Ich persönlich nutzte immer gerne die Netto App. Da man hier rasch und einfach seinen Einkauf bezahlen kann. Als weiteren Vorteil kann man sehen, dass automatisch Deutschlandcard Punkte verrechnet werden und man auch Coupons einlösen kann. Dass die Abrechnung via Lastschrift erfolgt und daher immer einige Tage Verzug verursacht ist jedoch ärgerlich.

Netto-App
Netto-App
Preis: Kostenlos
‎Netto-App
‎Netto-App

Nach dem erfolgreichen Zahlvorgang bekommt man auch hier noch seinen klassischen Kassenbon.
Vor allem beim Bezahlen via App würde ich jedoch sehr gerne auf diesen verzichten. Allein schon aus Gründen des Umweltschutzes.

Fazit:

Wenn man also nicht gerade wie ich von jedem Schritt ein Foto mit dem Smartphone macht ;) kann man mit den Expresskassen doch sehr viel Zeit und Nerven sparen.
Man kommt den älteren Herrschaften aus, welche den Einkauf mit 100 Münzen bezahlen und die Kassenkraft mit ihrer Krankheitsgeschichte beglücken.
Keine Kassenkraft, die einem die Karte aus der Hand reißen will oder panisch reagiert, wenn man mit Smarthone/Smartwatch via ApplePay, SEQR oder ähnlichen bezahlen will.

Interessant könnte es jedoch werden, wenn man, ganz ohne böse Absicht, vergisst einen Artikel zu scannen und man durch einen Mitarbeiter bei einer der sporadischen Kontrollen erwischt wird.

Was haltet ihr von solchen Expresskassen? Habt ihr sie schon selbst ausprobiert? Oder scheut ihr solche Systeme eher und geht lieber zum Kassierer aus Fleisch und Blut?


 

7 Kommentare
  1. reisemobilblog sagte:

    Ich würde sie bei kleineren Einkäufen sofort benutzen. Unser Netto liegt an einer Bushaltestelle. Kaufe dort gerne noch eine Kleinigkeit bevor der BUS kommt. Meist nur eine Kasse auf und lange Schlange. Schon öfters den Bus verpasst. Da wäre so eine Kasse ideal!

    Antworten
  2. FormelLMS sagte:

    Ich muß sagen, dass ich das nur von Ikea kenne, aber da fühle ich mich irgendwie immer so beobachtet und mich unter Druck gesetzt. Keine Ahnung, wieso. Wahrscheinlich, weil man am Anfang doch recht hilflos ist.
    Ich würde es definitiv gerne mehr nutzen.
    Allerdings möchte ich nicht für jeden Laden eine eigene App nutzen müssen.
    Also bleibt es, da meine Banken nicht mit gpay zusammen arbeiten wollen, leider bei der Kontaktlosen Kartenzahlung. Immerhin.
    Vielleicht trau ich mich nochmal.

    Antworten
  3. Maximilian sagte:

    Die SB-Kassen in der oben genannten Filiale in Oberhausen wurden schon vor ein paar Monaten ersatzlos entfernt.

    Ich habe dazu schon auf einem anderen Blog (www.supermarktblog.com/2018/01/08/netto-ohne-hund-holt-bargeldlos-sb-kassen-in-den-deutschen-discount/) einen längeren Kommentar geschrieben, der auch hierhin passt:

    Ich habe auch ein paar mal einen Abstecher zur Filiale in der Oberhausener Innenstadt gemacht, als ich dort (im Hauptbahnhof, nicht im Netto) den Zug wechseln musste. Mein Eindruck war sehr ernüchternd:

    Die SB-Kasse wurden trotz deutlicher Schlangenbildung an den Bedienkassen kaum genutzt. Als Grund vermute ich (womöglich neben generellen Akzeptanzproblemen, gerade bei einem gewissen Klientel – der Laden schien mir nicht gerade ein Hotspot von Yuppies und Akademikern zu sein) insbesondere die nicht vorhandene Barzahlungsmöglichkeit. Es waren sogar mehrfach SB-Kassen mit erfassten Artikeln auf dem Display, aber ohne anwesende Artikel oder Kunden zu sehen – ich vermute, da hat jemand erst nach dem Scannen bemerkt, dass er nicht bar zahlen kann und hat mit seinem Kram eine Bedienkasse aufgesucht.

    Dass die SB-Kassen so ungünstig plaziert waren, dass man sich erst an einer der (dort offenbar häufig vorhandenen) Schlangen der Bedienkassen vorbeiquetschen musste, um sie zu erreichen, war sicher auch nicht förderlich. Ebensowenig, dass (anders als auf den Photos im Blog) an den SB-Kassen auch noch Aufbauten mit „Quengelware“ angebracht waren, so dass noch weniger Platz zum Artikel Scannen und Ablegen blieb. Und ob SB-Kassen ohne die übliche Kontrollwaage so gut sind, weiß ich auch nicht (ich als ehrlicher Kunde zumindest war verunsichert, ob auch wirklich jeder Artikel beim Drüberziehen erkannt worden ist [den Beep hört man in einem lauten Laden nicht gut und auf das Display guckt man beim Hantieren mit der Ware auch nicht ständig] und unehrliche Kunden könnten Fehlscans provozieren und sich beim etwaigen Erwischtwerden „dummstellen“).

    Mich würde einmal interessieren, wie viele von den anfangs offenbar acht Filialen mit SB-Kassen (im Blog-Beitrag [s.o.] ist von „acht Städten“ die Rede, also mindestens acht Filialen, anderswo [nämlich hier] werden genau acht Filialen genannt) noch übrig sind und ob das Projekt noch ausgeweitet werden soll (was mir aber mit diesen SB-Kassen ohne Barzahlungsoption kaum erfolgversprechend erscheint).

    Antworten
  4. anonym sagte:

    ich finde diese seite gut. dann kann man nochmal lernen, wie man mit den nettokassen umgeht:

    1. rabatt coupon(s) einscannen
    2. ware(n) einscannen
    3. RECHTS auf NETTO app klicken

    Antworten
  5. anonym sagte:

    In Hannover Am Klagesmarkt gibt es es auch seit bestimmt 2 Jahren SB-Kassen. Selbst in meinem „hohen Alter“ von 57 Jahren nutze ich sie ab und zu bei kleineren Einkäufen. Interessanterweise werde ich dabei auch mal von jüngeren Leuten interessiert beobachtet, was darauf schließen lässt, das diese Kassen nicht unbedingt eine Altersfrage sind ;-)

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