„Mein erstes Mal…“ auf einen Barcamp
Was ist eigentlich ein Barcamp? – Das habe ich mich auch lange gefragt. Immer wieder mal spülte es mir den Begriff in meine Twitter Timeline. Anfangs konnte ich allerdings nur irgendwas von Seminaren oder Vorträgen erahnen.
Erschien mir erst etwas „trocken“ und langweilig den ganzen Tag stur in einem Stuhl zu sitzen und Vorträge zu hören. Allerdings waren die Themen offenbar doch ganz interessant. Viel über Internet, Social-Media und vieles andere aus diesen Bereichen. Dann aber auch Themen wie Fotografie, Handarbeit oder gar Tanzen. „Verrückt“ dachte ich. Aber interessiert hat mich die Sache trotzdem. Also habe ich doch mal Google befragen.
Wikipedia ist natürlich immer eine gute Anlaufstelle. Dort fand ich schon mal die erste Erklärung.
Ein Barcamp (häufig auch BarCamp, Unkonferenz, Ad-hoc-Nicht-Konferenz) ist eine offene Tagung mit offenen Workshops, deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmern zu Beginn der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden.
Und bei YouTube fand ich folgendes Video
„von den Teilnehmern … selbst entwickelt und … gestaltet.„
OK… und das soll funktionieren?!
Ich stolperte dann über die Barcamp-Liste. Einer Übersicht von allen Barcamps im deutschsprachigen Raum. Dort fand ich fand auch heraus, dass es offenbar Themen-spezifische Barcamps gibt und sogenannte „offene“ Barcamps, auf denen alle Themen erlaubt sind. Also mal gestöbert, wo es sowas in meiner Umgebung gibt. Erst fand ich nur Orte wie Berlin, Hamburg, Stuttgart. Aber das war mir alles zu weit weg. Doch dann fand ich das Barcamp Regensburg. Gerade mal knapp 50 km entfernt. Perfekt dachte ich. Bei einem Ticketpreis von 10 € für zwei Tage inklusive Essen und Trinken zögerte ich auch nicht lange.
Ticket fürs BarCamp #Regensburg @bcrgb gesichert
— Robert B. (@pr3mut05) 6. September 2014
Im November 2014 war es dann so weit. Mein erstes Barcamp Wochenende stand bevor.
Nach der Anmeldung gab es dann erst einmal ein ordentliches Frühstück.
Danach folgte die „Vorstellungsrunde“. Wie im Video erklärt stellt sich jeder mit seinen Namen und drei Hashtags bzw. Stichworten vor. Schnell erkannte ich das hier offenbar viele Studenten dabei waren. Da der Veranstaltungsort in den Räumen der Universität Regensburg, war das auch nicht weiter verwunderlich. Ansonsten wohl viele aus den Bereichen Medien, Blogger, Social-Media Manager und allgemein viele „Business Menschen“. Da kam ich mir als „einfacher Lagerarbeiter“ anfangs recht „verloren“ vor und fragte mich, ob ich überhaupt hier reinpasse. Diese Angst verflog aber größtenteils recht schnell. Unter allen Teilnehmern war von Anfang an ein „Du“ selbstverständlich und im Allgemeinen ein sehr freundlicher und offener Umgang miteinander.
Danach folgte die Session-Planung.
Auch hier verlief es etwa, wie im Video erklärt. Die Teilenehmer stellen ihr Thema vor und ihnen wird Zeit und Raum zugeteilt. Es waren wirklich die unterschiedlichsten Themen dabei. Teils sehr spezielle wie Neuromarketing, Share Economy oder Transmedialem Storytelling. Begriffe, mit denen ich erst mal gar nichts anfangen konnte. Dafür aber auch Vorträge über Snapchat und Twitter, Diskussionen über die Flüchtlings-Problematik oder Workshops über Fotografie. Bei vielen Themen konnte ich zwar weder privat noch beruflich einen wirklichen Nutzen ziehen, fand es jedoch immer unglaublich interessant einen kleinen Einblick in Themen zu bekommen, mit denen man sich sonst nie befasst hätte. Häufig tut man sich sogar schwer für eine Session zu entscheiden, da häufig mehrere interessante Themen zur selben Zeit auf dem Plan stehen.
In den Sessions selbst bemerkte man dann, dass viele ihre Vorträge lange geplant und vorbereitet haben. Andere hingegen entschieden sich ganz spontan für ein Thema und hielten dies aus dem Stegreif. Wenn eine Session nicht so ist, wie man es sich vorstellte, ist es auch jederzeit erlaubt den Raum zu verlassen und einfach in eine andere Session zu wechseln. Alternativ tritt man immer ein paar andere Leute und hält einfach einen kurzen Small Talk. Für viele Teilnehmer ist genau dieses „Socializing“ fast noch wichtiger als die eigentlichen Sessions. Reden und vor allem Kontakte knüpfen. Ein wichtiger Punkt bei Barcamps. Auch ich habe einige interessante und auch unterhaltsame Gespräche geführt und viele interessante Leute kennengelernt. Teils ist auch eine richtige freundschaftliche Basis entstanden.
Im Laufe der letzten zwei Jahre habe ich dann Barcamps in ganz Deutschland besucht. Berlin, Stuttgart, München oder Nürnberg. Man sieht dann zum Teil dieselben Gesichter und entdeckt einen „harten Kern“ an Barcampern. In jeden Barcamp lernt man allerdings auch neue Leute kennen und es gibt immer viele neue und interessante Themen.
Heute, gut zwei Jahre und etliche Barcamps später, unterstütze ich die Orga des Barcamps Regensburg. Ich freue mich, Teil dieser interessanten und unterhaltsamen Veranstaltung zu sein.
Das Fazit aus meinem Beitrag ist also…
Schaut mal auf der Barcamp-Liste vorbei, wo in eurer Umgebung ein Barcamp ist und probiert es einfach mal aus. Ihr werdet es sicher nicht bereuen.
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